Talort: Misurina 1750m/Italien
Anfahrt
(Routenplaner)
Von der Nordseite des
Misurina-Sees führt eine Straße am Campingplatz vorbei Ri Auronzohütte.
Nach ca 1km bei Höhe 1830 zweigt R ein beschildeter Weg ab zum Parkplatz
des Rifugio Fonda Savio, wo unsere Tour beginnt.
Karten: Tabacco 10- Sextener
Dolomiten, Kompass 617 - Cortina d'Ampezzo Dolomiti
Übernachtungsmöglichkeit:
Rifugio Fonda Savio 2367m
Aufstieg Gipfel: 900
Hm, ca. 2,5 Std.
Charakter: Mittelschwerer
Klettersteig auf die Cadinispitze mit anschließender Rundtour um
die Spitzen entgegen dem Uhrzeigersinn unter dem Motto: Über sieben
Scharten (Forcelle) musst du gehen, willst du die Cadinispitzen richtig
sehen. Umrundung nicht schwierig, manchmal ein bisschen mühsam aber
mit vielen tollen Ausblicken.
Gesamtdaten der Tour:
1490 Hm, ca. 7 Std
Tourverlauf:
Aufstieg zum Gipfel
Wir wandern zunächst
auf der Piste bis zur Materialseilbahn wo der eigentliche Steig zum Rifugio
Fonda Savio beginnt der uns hinauf in die gezackte Felswelt der Cadini
di Misurina bringt. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Hütte
auf dem Toccipass, malerisch gelegen vor den Cime Ciadin dei Tocci in deren
Wände diverse Routen gerade auch für Kletterkurse eingerichtet
wurden. Hier auf dem Toccipass können wir keinen Hinweis zum Klettersteig
ausmachen. Wir folgen dem Weg Nr. 116 ein Stück südlich hinauf
durch das Geröll, bis wir links drüben eine alte verrostete Klettersteigleiter
sehen können, die nicht gerade zum vertrauensvollen Eisenweg-Vergnügen
animiert. Das Schild 'Merlone' und blaue Markierungen leiten uns zum Wandfuss
der nordöstlichen Cadinispitze und ein blauer Pfeil zeigt zum Einstieg
der Ferrata, die mit einem Drahtseil beginnt. Nach kurzem freien Gehen
bewältigen wir eine Leiternfolge wo man seine Schwindelfreiheit beim
Blick in die Tiefe testen kann. Aber auf Leitern kann man sich natürlich
prima festhalten. Im Wechsel mit Drahtseilabschnitten geht es aufwärts.
Weiter oben haben wir eine etwas heiklere Querung zwischen zwei Leiterabschnitten
zu bestehen ehe wir durch eine Rinne steigen. Dann lehnt sich die Wand
mehr zurück und leichter geht es am Seil entlang bis zum Ausstieg.
Die letzen 70 Hm bis zum Gipfel sind eher mehr Gehgelände und bald
haben wir den höchsten Punkt unserer Tour erreicht wo leider kein
- von den Bergtouristen so beliebtes - Gipfelkreuz steht. Das hält
uns aber nicht ab um uns an den prächtigen Ausblicken zu erfreuen.
Abstieg und Rundtour
Der Eisenweg, der hier
wirklich seinem Namen alle Ehre macht, muss auch im Rückwärtsgang
bewältigt werden. Nachdem wir wieder unten sind beschließen
wir noch eine Umrundung unserer Felsspitze vorzunehmen, denn die
Gunst des schönen Septembertages muss voll ausgenutzt werden. Vom
Klettersteigeinstieg weg halten wir uns links und versuchen wieder auf
den 116-er zu gelangen. Aufsteigend querend falle ich fast in eine Art
Gletscherspalte, wo das Eis vom Schotter überdeckt ist. Also Vorsicht
kann hier nicht schaden. Es ist eine Art Eisgraben mit diversen Löchern
darinnen. Wir erreichen wieder den markierten Pfad und müssen steil
hinauf zur Forcella de la Neve, 2650m , wo wohl meist auch Schneefelder
vorgefunden werden und Sicherungen beim Aufstieg behilflich sind. Auf der
Scharte halten wir uns links und gelangen sogleich zur Forcella Yerzi wo
ein 300m tiefer Abstieg beginnt. Durch Schotter und Geröll geht es
manchmal etwas weniger angenehm abwärts, wo aber auch hier wieder
an besonders rutschigen Stellen künstliche Haltemöglichkeiten
zur Verfügung stehen. Um nicht zu viel an Höhe zu verlieren folgen
wir einem linksquernden Pfad noch oberhalb des Talbodens, der dann aber
wegen Felsabbrüchen in wegloses Schottergelände führt über
das man aber noch etwas abfahren kann und so erreichen wir wieder den ansteigenden
Hauptweg, der jetzt die Nr. 112 hat, ohne dass wir ganz nach unten mussten.
Die Sextener Dolomiten im Osten sind bald wunderbar zu bewundern.
Jetzt müssen wir wieder hinauf und überschreiten die Forcella
Christina dann wieder zweimal ca. 60-70Hm hinunter und wieder hinauf auf
Scharten deren Namen ich wegen der Fülle des Forcella-Angebotes vergessen
habe. Die nächste ist die Forc. Torre wo wir jetzt endlich unser bekanntes
Rifugio zu sehen kriegen und wir auch eine schöne Aussicht zur Auronzohütte
mit den Drei Zinnen genießen können. Doch drüben auf dem
Toccipass, sozusagen der 7. Scharte, steht unser Nahziel. Ein letztes
Mal runter und wieder hinauf und wir stehen an der Hütte. Eigentlich
habe ich mich auf einen schönen leckeren Cappucino gefreut, dieser
fällt jezt aber so scheußlich aus, (lauwarmer Nesscafé
mit greisligemSchlagrahm) dass ich schnellstens zum Grappa greifen
muss. Dafür werden wir beim Abstieg zum Parkplatz nochmals von der
Sonne verwöhnt, die die Cadini-Felsszenerie in warmes fotogenes
Licht taucht und auch uns nochmal etwas Wärme spendet. |
Auf den Gipfel in der
Bildmitte führt die Ferrata
Das Rifugio Fonda Savio
vor den Kletterfelsen
Tiefblick von den ersten
Leitern
Der Ausstieg ist nicht
mehr weit
In der Abendsonne leuchten
die herbstlichen Blätter der Steinpflanze
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