Cima Cadin Nord-Est 2788m
 - Nordöstliche Cadinispitze

Talort: Misurina 1750m/Italien
Anfahrt (Routenplaner)
Von der Nordseite des Misurina-Sees führt eine Straße am Campingplatz vorbei Ri Auronzohütte. Nach ca 1km bei Höhe 1830 zweigt R ein beschildeter Weg ab zum Parkplatz des Rifugio Fonda Savio, wo unsere Tour beginnt.

Karten: Tabacco 10- Sextener Dolomiten, Kompass 617 - Cortina d'Ampezzo Dolomiti
Übernachtungsmöglichkeit: Rifugio Fonda Savio 2367m
Aufstieg Gipfel: 900 Hm, ca. 2,5 Std.
Charakter: Mittelschwerer Klettersteig auf die Cadinispitze mit anschließender Rundtour um die Spitzen entgegen dem Uhrzeigersinn unter dem Motto: Über sieben Scharten (Forcelle) musst du gehen, willst du die Cadinispitzen richtig sehen. Umrundung nicht schwierig, manchmal ein bisschen mühsam aber mit vielen tollen Ausblicken. 
Gesamtdaten der Tour: 1490 Hm, ca. 7 Std

Tourverlauf:
Aufstieg zum Gipfel
Wir wandern zunächst auf der Piste bis zur Materialseilbahn wo der eigentliche Steig zum Rifugio Fonda Savio beginnt der uns hinauf in die gezackte Felswelt der Cadini di Misurina bringt. Nach gut einer Stunde erreichen wir die Hütte auf dem Toccipass, malerisch gelegen vor den Cime Ciadin dei Tocci in deren Wände diverse Routen  gerade auch für Kletterkurse eingerichtet wurden. Hier auf dem Toccipass können wir keinen Hinweis zum Klettersteig ausmachen. Wir folgen dem Weg Nr. 116 ein Stück südlich hinauf durch das Geröll, bis wir links drüben eine alte verrostete Klettersteigleiter sehen können, die nicht gerade zum vertrauensvollen Eisenweg-Vergnügen animiert. Das Schild 'Merlone' und blaue Markierungen leiten uns zum Wandfuss der nordöstlichen Cadinispitze und ein blauer Pfeil zeigt zum Einstieg der Ferrata, die mit einem Drahtseil beginnt. Nach kurzem freien Gehen bewältigen wir eine Leiternfolge wo man seine Schwindelfreiheit beim Blick in die Tiefe testen kann. Aber auf Leitern kann man sich natürlich prima festhalten. Im Wechsel mit Drahtseilabschnitten geht es aufwärts. Weiter oben haben wir eine etwas heiklere Querung zwischen zwei Leiterabschnitten zu bestehen ehe wir durch eine Rinne steigen. Dann lehnt sich die Wand mehr zurück und leichter geht es am Seil entlang bis zum Ausstieg. Die letzen 70 Hm bis zum Gipfel sind eher mehr Gehgelände und bald haben wir den höchsten Punkt unserer Tour erreicht wo leider kein - von den Bergtouristen so beliebtes - Gipfelkreuz steht. Das hält uns aber nicht ab um uns an den prächtigen Ausblicken zu erfreuen.

Abstieg und Rundtour
Der Eisenweg, der hier wirklich seinem Namen alle Ehre macht, muss auch im Rückwärtsgang bewältigt werden. Nachdem wir wieder unten sind beschließen wir noch eine  Umrundung unserer Felsspitze vorzunehmen, denn die Gunst des schönen Septembertages muss voll ausgenutzt werden. Vom Klettersteigeinstieg weg halten wir uns links und versuchen wieder auf den 116-er zu gelangen. Aufsteigend querend falle ich fast in eine Art Gletscherspalte, wo das Eis vom Schotter überdeckt ist. Also Vorsicht kann hier nicht schaden. Es ist eine Art Eisgraben mit diversen Löchern darinnen. Wir erreichen wieder den markierten Pfad und müssen steil hinauf zur Forcella de la Neve, 2650m , wo wohl meist auch Schneefelder vorgefunden werden und Sicherungen beim Aufstieg behilflich sind. Auf der Scharte halten wir uns links und gelangen sogleich zur Forcella Yerzi wo ein 300m tiefer Abstieg beginnt. Durch Schotter und Geröll geht es manchmal etwas weniger angenehm abwärts, wo aber auch hier wieder an besonders rutschigen Stellen künstliche Haltemöglichkeiten zur Verfügung stehen. Um nicht zu viel an Höhe zu verlieren folgen wir einem linksquernden Pfad noch oberhalb des Talbodens, der dann aber wegen Felsabbrüchen in wegloses Schottergelände führt über das man aber noch etwas abfahren kann und so erreichen wir wieder den ansteigenden Hauptweg, der jetzt die Nr. 112 hat, ohne dass wir ganz nach unten mussten. Die Sextener Dolomiten im Osten sind bald wunderbar zu bewundern.  Jetzt müssen wir wieder hinauf und überschreiten die Forcella Christina dann wieder zweimal ca. 60-70Hm hinunter und wieder hinauf auf Scharten deren Namen ich wegen der Fülle des Forcella-Angebotes vergessen habe. Die nächste ist die Forc. Torre wo wir jetzt endlich unser bekanntes Rifugio zu sehen kriegen und wir auch eine schöne Aussicht zur Auronzohütte mit den Drei Zinnen genießen können. Doch drüben auf dem Toccipass, sozusagen der 7. Scharte,  steht unser Nahziel. Ein letztes Mal runter und wieder hinauf und wir stehen an der Hütte. Eigentlich habe ich mich auf einen schönen leckeren Cappucino gefreut, dieser fällt jezt aber so scheußlich aus, (lauwarmer Nesscafé mit greisligemSchlagrahm) dass ich schnellstens  zum Grappa greifen muss. Dafür werden wir beim Abstieg zum Parkplatz nochmals von der Sonne verwöhnt, die die Cadini-Felsszenerie in warmes fotogenes  Licht taucht und auch uns nochmal etwas Wärme spendet.


Auf den Gipfel in der Bildmitte führt die Ferrata
 


Das Rifugio Fonda Savio vor den Kletterfelsen
 


Tiefblick von den ersten Leitern
 


Der Ausstieg ist nicht mehr weit
 


In der Abendsonne leuchten die herbstlichen Blätter der Steinpflanze

   

Das Profil zeigt schön das Auf und Ab über die diversen Scharten

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