Talort: Vent/Tirol
1900m
Anfahrt
(Routenplaner)
Im "Bergsteigerdorf" Vent
gibt es keine gebührenfreien Parkplätze, außer man wohnt
im Hotel. Die Grundbesitzer im Ort stellen ihre Wiesen aber für lumpige
4 Euro (August 2002) pro Tag und und Auto zur Verfügung.
Karten: AV Nr.30/2
Weißkugel, f&b 251 Ötztal
Übernachtungsmöglichkeit:
Vernagthütte
2755m
Übergang Breslauer-
Vernagthütte: 340 Hm, ca.2,5 Std.
Aufstieg Gipfel: 780
Hm, ca. 2,5 - 3 Std.
Charakter: Schöne,
eher leichte Gletschertour auf einen nicht so häufig besuchten Gipfel,
der aber tolle Ausblicke gewährt. Die größte Schwierigkeit
liegt hier im Überschreiten des Blockgrates zum höchsten Punkt
mit ein paar ausgesetzten Stellen.
Tourverlauf:
Übergang Breslauer-
Vernagthütte
Wir verlassen die Breslauer
Hütte nordwestwärts auf dem bezeichneten Steig Nr. 919 (Seuffertweg),
der sich später ohne große Höhenunterschiede südwestwärts
um den Plattelkogel windet. Schließlich unterqueren wir die Materialseilbahn
der Vernagthütte und steigen zum Vernagtbach ab, überqueren diesen
auf einer robusten, gut gesicherten Holzbrücke und tragen unsere großen
Rucksäcke durch die mondlanschaftähnlichen Gletschermoränen
nochmals 170Hm hinauf zur Hütte. Zu unserer Überraschung ist
die Hütte von so vielen Hochtouristen umlagert, dass uns nur noch
der Winterraum zum Übernachten bleibt.
Aufstieg zum Gipfel:
Wir wandern wieder bei superklarem
Wetter in der Früh los. Nördlich der Hütte
führt der
Steig hinauf auf den Moränendamm wo ein bequemer Pfad zu großen
Steinmännern führt. Von hier aus können wir unser Gipfelziel
ausmachen indem wir nordwestwärts auf den Gr. Vernagtferner schauen.
Etwas versteckt lugt die Vernagtspitze mit ihrer schneebedeckten Südostschulter
rechts hinter den zwei zu uns zeigenden Felsriegeln, durch die der Gletscher
hinunterfließt und über den unser Anstiegsweg sein wird, hervor.
Etwas mühsam steigen wir über gröberes Gestein zur Gletscherzunge
hinunter, ignorieren dabei den rechten Abzweig der auf die Route zur Wildspitze
leitet. Eisen und Seil werden angelegt und wir stapfen durch Stein und
Eis bergan und orientieren uns an einem Felsriegel quer vor uns auf dessen
linker Seite Messsonden der Klimastation emporragen. Wir ziehen ziemlich
dicht links daran vorbei und halten nun auf zwei kleine Felsinseln zu,
die wir rechts am Rand umgehen. Bald wird das Gelände 30-35 Grad steil
und nach etwa 100 Hm erreichen wir den oberen Gletscherboden wo es relativ
flach weitergeht. Halbrechts erkennen wir den felsigen Aufbau der Hochvernagtspitze
mit seiner erhabenen Felskanzel auf der rechten Seite, die zwar markant,
aber ohne Gipfelzeichen ist. Wir halten links auf die schwächste Stelle
im Felsriegel zu, entledigen uns des Seils und klettern auf den Grat hinauf.
In ca. 15 Min. überschreiten wir die Schneide wobei wir 1-2 mal ziemlich
ausgesetzt über große Blöcke kraxeln müssen bis wir
auf der Aussichtskanzel eines ziemlich einsamen Gipfels stehen. Gestern
noch waren bestimmt weit über 100 Leute auf der Wildspitze, heute
sind uns gerademal vier !! Bergsteiger begegnet. Die Aussicht ist fantastisch:
Der Doppelgipfel der Wildspitze
im Osten, der Fluchtkogel,
unsere morgiges Ziel gleich gegenüber im Süden, die markante
Gestalt der Weißkugel im Südwesten und rechts daneben aber näher
die Weißseespitze mit dem unterhalb liegenden, überflüssigen
Sommerskigebietes des Kaunertals.
Abstieg zur Hütte:
Wie Aufstieg. Obwohl es
erst gegen 11 Uhr ist, zeigt der Gletscher seine Tücken. Der reichlich
vorhandene Firn ist stark aufgeweicht und wir sacken öfter ein, und
ab und zu verschwindet ein Bein in einer Spalte. Schließlich landen
wir doch wohlbehalten auf der Hütte, die heute weniger angefüllt
ist und lassen uns durch das charmant kracherne Personal "verwöhnen". |
Der Grat der Vernagtspitze
wird von links nach rechts bis zum höchsten Punkt überschritten
Etwas ausgesetzte Stellen
sind am Blockgrat zu überwinden
Der Blick hinüber zum
Fluchtkogel
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