Monte Cevedale 3769m

 

Talort: S. Caterina Valfura (1730m) bei Bormio / Italien
Anfahrt (Routenplaner)
Kommen wir von Bormio so zweigt am Ortsanfang von S. Caterina ein Weg links von der Haupstraße ab. Wir folgen der Beschilderung zum Rifugio Forni. Eine kleine ziemlich steile Straße windet sich ca. 6 km bis auf eine Höhe von fast 2200m. Wer im Rifugio Forni wohnt kann direkt bis vor das zum Hotel gemauserte Haus vorfahren. Tagesgäste parken kurz unterhalb und Besucher der Brancahütte fahren rechts weg zu dem ausgeschilderten Parkplatz.

Karten: Tabacco 08 Ortlergebiet / Kompaß 72 Ortler
GPS-Daten WGS 84 UTM,  Zone 32T  (E=Ostwert, N=Nordwert)
Rifugio Forni:    E: 0619506   N: 5141907
Rifugio Pizzini:  E: 0621256   N: 5145598
Rifugio Casati:  E: 0623035   N: 5146720
Skidepot:         E: 0624368   N: 5144997
Cevedale:         E: 0624174  N: 5144613
GPS-Track-Karte
Download GPS-Track
Übernachtungsmöglichkeit: Rifugio Forni 2178m
Rifugio Pizzini 2700m

Charakter:  Mittelschwere eher spaltenarme Frühjahrs-Hochtour von der Fornihütte über das Rifugio Pizzini, der Vedretta di Cedec zum Langenferner und über die Einsattelung zwischen Cevedale und Zufallspitzen zu unserem Gipfelziel. Hangrichtung Nord u. West.
Die Abfahrtsvariante über den Steilhang von der Casatihütte Richtung Pizzinihütte erfordert ganz sichere Verhältnisse. Wegen der Länge der Tour gute Kondition angenehm. 

Tourverlauf
Aufstieg Gipfel: 1630 Hm, ca. 5 - 6 Std.

Vor der Fornihütte beginnt gleich ein bezeichneter Wanderweg zum Rifugio Pizzini. Diesem folgen wir zunächst in wenigen Serpentinen. Nach ein paar  Minuten  nehmen wir vor einer Hütte die rechte Spur und wir haben einen schönen Blick hinunter zum Hotel. Ohne schnellen Höhengewinn wandern wir etwas oberhalb vom Pizzini-Hüttenweg entlang, münden schließlich in diesen ein und kurz darauf kommt das Rifugio Pizzini das erste mal in Sicht. Relativ nah erscheint die Hütte, aber das täuscht, der Weg ist noch lang. Fast 2 Std. brauchen wir von der Forni bis zum Pizzini indem wir uns mehr oder weniger nahe dem Hüttenversorgungsweg mit den Telegrafenstangen entlangschlängeln. Wir ziehen rechts an dem neu erweiterten Unterkunftshaus vorbei und im Rechtsbogen hinüber zur Vedretta di Cedec. Wir schieben unsere Atomics weiter Richtung Südosten über wenig steiles Gelände bis zu einem malerischen Gletscherbruch. Sollte eine Spur schon vorher rechts abzweigen, so geht die sicherlich hinauf zum Col Pasquale, der Einsattelung zwischen Monte Pasquale und Cevedale. Wir aber biegen vor dem Bruch links ab und arbeiten uns etwas mühsam östlich den harten Steilhang hinauf. Wenn es wieder etwas flacher wird halten wir uns weiter eher links und gelangen links an einer großen Spalte vorbei auf den flachen Ausläufer des Langenferners. Der Gipfel rechts vor uns ist der Cevedale und links die Zufallspitzen. Wir halten direkt auf die Einsattelung zu und errichten kurz unterhalb der Randkluft bei Höhe 3630m unser Skidepot. Mit Steigeisen überwinden wir die 80 m hohe Stufe bei günstigen Verhältnissen wenig schwierig hinauf zum Sattel. Drüben steigen wir einige Höhenmeter ab und über den breiten Rücken gelangen wir hinauf zur Schneide und zum höchsten Punkt, dem leider der aus unseren Regionen bekannte Schmuck fehlt. Wir lassen uns auf einem Holzbalken nieder, und bei der verdienten Brotzeit, Sonnenschein und wenig Wind erfreuen wir uns an den Weitblicken nach Süden, vorbei am nahen Palon de la Mare zum Adamello und weiter nach Osten zur Brenta und den Dolomiten mit dem markanten Langkofel. 

Abstieg und Abfahrt zur Hütte:
Zunächst gehen wir entlang der Schneide zurück an deren Ende wir jetzt nicht rechts absteigen wie beim Heraufkommen, sondern wir benutzen die Spur die nördlich direkter hinunterführt, aber möglicherweise nicht immer vorhanden ist. In einigen Serpentinen stapfen wir hinunter,  überwinden ein bisschen knifflig die Randkluft und erreichen zügig das Skidepot. Dieser Weg ist offensichtlich um einiges schneller als die Spur über die Scharte. Wir steigen auf die Brettl und um die Abfahrt auf der harten nördlichen Aufstiegsroute zu vermeiden halten wir auf die Casatihütte zu. Ziemlich flach aber ungemülich holpern wir über die erstarrten Windgangeln. Neben dem Rifugio, hinter einem Holzhüttl äugen wir etwas beklommen in die Tiefe des 300 Hm langen Steilhanges ehe wir uns ein Herz fassen, zunächst nur schräg einfahren und endlich die ersten Schwünge wagen. Und wirklich, es geht. Der Schnee ist allerdings schon sehr weich, wir müssen  körperlich arbeiten und einige oberflächigen  Schneewalzen rollen an uns vorbei. Zur Hälfte des Hanges wird es etwas flacher und das Kurven wird angenehmer. Bald erreichen wir die Pizzinihütte wo wir nochmals unsere körperlichen Flüssigkeitdepots anfüllen, die in der Sonne des Tages und mit den Anstrengungen doch ziemlich gelitten haben. Danach fahren wir entlang des Anstiegweges zurück und freuen uns schon auf das gute Essen im Rifugio-Hotel Forni. 
 


 


Nachdem wir an der Pizzinihütte vorbeigezogen sind geht es im Rechtsbogen hinüber auf die Vedretta di Cedec
 
 


Die Spur hinauf zur Einsattelung zwischen Cevedale und Zufallspitzen
 
 


An der Randkluft
 
 
 
 


Die Casatihütte vor der prächtigen Königsspitze
 
 

Home Ski Bike Alpine Infos   Email

 


Die Aufstiegsroute über die Vedretta di Cedec zur Einsattelung und zum Gipfel. Der Gipfel rechts im Vordergrund ist der                Monte Pasquale 3353m. Fotografiert wurde vom Cima Forni Orientale.