Monte Pelmo 3168m
Die Anstiegsroute 
 

Talort: San Vito di Cadore 1010m/Italien
Anfahrt (Routenplaner)
Über Cortina d´Ampezzo und San Vito di Cadore nach Borca di Cadore. Im Ort ca. 40m vor der Agip-Tankstelle zweigt R die Str. nach Villanova ab. Wir folgen der Straße durch den kleinen Weiler und folgen der Beschilderung Rifugio Venezia. Ca. 400m hinter dem Ortsschild zweigt sich der Weg auf bei 1140m Höhe. Davor links ein kleiner Parkplatz. Wer will kann mit dem Auto auf der folgenden Schotterstraße auch noch 100 Hm weiterfahren bis zu einer zweiten Parkmöglichkeit.

Karten: Tabacco 03- Cortina e Dolomiti, Kompass 634 - Pieve di Cadore, Gute Karte günstig in der Touristinfo: Valboite/ Belluno 1:30 000
Übernachtungsmöglichkeit: Rifugio Venezia 1946m

Charakter: Anspruchsvolle Bergtour durch Fels und Schotter zum gewaltigen Klotz über dem Boitetal. Sehr ausgesetzte lange Querung auf dem sogenannten Ballband. Ähnlicher Charakter wie bei den Klettersteigen in der Brenta, hier nur ohne Drahtseil. Die technischen Schwierigkeiten sind eher etwas geringer als auf den Antelao, die Tiefblicke allerdings noch etwas berauschender.

Tourverlauf:
Auffahrt zur Hütte: 800 Hm 5,8 Km 1:45 Std
Wir starten mit unseren Rädern beim ersten Parkplatz und radeln den rechten Weg hinauf. Bei der Endstation für Autos geht es richtig los. Der linke Weg zum Rifugio geht gleich mächtig steil an. Steigungen über 20% auf teilweise sehr grobem Schotter zwingen uns öfter von den Böcken als uns lieb ist. Erst auf Höhe 1720m nach Durchquerung eines breiten Schotterbettes läßt es sich wieder besser im Sattel arbeiten. Nach 150 Hm kommt die Hütte in Sicht mit dem beeindruckenden 1000m hohen Pfeiler Spalla Est (3024m) am Rande des Pelmoklotzes. Um einen Gesamteindruck von diesem massigen Brocken zu bekommen lohnt es sich in 10 Min. von der Hütte  südöstlich hinüber zu dem Hügel zu laufen, wo eine kleine Wetterstation thront. Es bietet sich ein faszinierender und respektheischender Einblick in die Wand wo der Aufstieg zunächst quer über das sogenannte Ballband erfolgt und dann in das Steilkar zwischen den beiden Spalle übergeht. Selbst wenn man mit dem Fernglas schaut kann man es sich kaum vorstellen, dass ein Normalbergsteiger da durchkommt.

Aufstieg zum Gipfel: 1200 Hm 3,5 Std
Direkt hinter der Hütte führt der Steig durch Latschen und Schotter über 180 Hm zum Einstieg in das Ballband. Eine 25-30 m hohe Stufe wird in leichter Kletterei genommen. Dann folgen wir links immer dem Band, das nur wenig aufwärts führt, dafür aber nur 50-80 cm breit ist und wahrlich berauschende Tiefblicke bereithält. An einer Bandunterbrechung steigen wir 2-3 m ab um wieder auf besseres Terrain zu stoßen. Wir gehen langsam und konzentriert und an diese Tiefblicke muss man sich immer wieder neu gewöhnen. Kurzzeitig wird der Weg mal etwas breiter zum Durchatmen. Zwei heikle Stellen, darunter auch die oft zitierte, berüchtigte Kriechstelle, sind mit einem kurzen Seilstück zum Festhalten versichert, was extremes Robben überflüssig macht, auch wenn man mal einen kurzen Abschnitt in die Knie gehend überwinden muss. Nachdem wir zwei große Felskessel durchschritten haben kommen wir nach knapp einer Stunde des "Ballband-Tanzes" zu seinem Ausgang bei 2250 m. Über plattiges Gestein  steigen wir nach oben um in ein steiles Schotterfeld zu stoßen. Wir arbeiten uns 300 Hm nach oben bis zerbröselnde Querbänder wieder Hand anlegen verlangen. Am einfachsten geht es links wo eine kleine Wasser führende Schlucht auch dem durstigen Wanderer zur Erquickung dienen kann. Oberhalb dieser Stufe landen wir in einer grandiosen Landschaft wie wir sie von der Mondlandung der Apollo-Expedtition zu erkennen glauben. Den Gipfelaufbau vor Augen steuern wir links auf den Sattel unterhalb des Berges zu. Oben angekommen haben wir tolle Ausblicke hinüber zum zerbröselnden Pelmetto. Nun steigen wir zunächst rechts aufwärts, später links und weiter hinauf zu einem kleinen Kamin, der wenig schwierig überwunden wird.  Nun  sind noch ein paar Zacken zu überklettern und wir wandern hinüber zum kleinen Gipfelkreuz. Wir haben heute das Wahnsinns-Glück eines klaren, wolkenlosen Tages und die Aussicht ist so unbeschreiblich umwerfend umfassend, dass es wirklich nicht in passendem Rahmen zu beschreiben ist. Am Besten man nimmt sich ein 360 Grad Foto-Panorama mit, das man auf der Hütte erwerben kann und die Zeit mit Gipfelschau und Brotzeit wird wie im Fluge vergehen.

Abstieg: Wie Anstieg.
Wir steigen zur Veneziahütte ab und verbringen noch eine Nacht im Rifugio.
Abfahrt: 400 Hm, 20 Km, 1,5 Std.
Am nächsten Morgen fahren wir nicht auf dem grausamen Schotterweg ins Tal zurück wie beim Anfahrtsweg zum Rifugio, sondern da wir keine Eile haben machen wir eine Runde von 20 Kilometern, die nochmals ca. 400 Hm bringt und in ca. 90 Min. auf meist guten Wegen bequem zu befahren ist.
Kurzbeschreibung:
Von der Hütte zunächst nach Süden Ri Passo Staulanza. Kurz ein steiles Stück Pfad hinunter bis zu einem beschilderten Abzweig Weg Nr. 471 nach Zoppa di Cadore. Der Wanderweg mündet bald in eine Forststraße. Dieser Weg Nr. 493 mündet vor Zoppe di Cadore in Weg 456. Hier scharf L und weiter zum Rifugio Talamini. Daran vorbei und immer weiter bergab bis La Macerata und nun auf steilen Teerstraßen bis ins Boitetal vor Vodo di Cadore.  Nicht ganz bis zum Fluss abfahren. Hier Li (Verkehrsverbotsschild) zunächst eben, wird die Straße bald zum Karrenweg mit kurzen steileren Abschnitten bergauf, um dann schön hinunter zum Fluss vor Borca di Cadore zu leiten. Dort die Brücke überqueren und gleich links nach Villanova radeln und auf bekanntem Weg aufwärts zum Parkplatz zurück.
 


Das Rifugio Venezia unterhalb vom Pelmopfeiler Spalla Est
 
 
 
 
 


Auf dem Ballband - fast wie in der Brenta, nur ohne Drahtseil
 
 
 
 


Der Gipfelaufbau oberhalb der Mondlandschaft; der Aufstieg verläuft über die linke Scharte nach rechts oben
 
 
 
 


Tiefblicke ins Tal
 
 
 
 


Letzte Aufschwünge vor dem Gipfel; im Hintergrund der Pelmetto 

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Aussicht vom Gipfel (210KB)