Trans-Appennin mit dem Mountainbike
Einleitung 1. Etappe 2. Etappe 3. Etappe 4. Etappe 5. Etappe 6. Etappe 7. Etappe 8. Etappe
9. Etappe 10. Etappe 11. Etappe 12. Etappe 13. Etappe 14. Etappe GPS-Points Gästebuch Email

4. Etappe: Camaldoli - Campigna

Ein morgendlicher Blick aus dem Fenster verheißt nichts gutes für den Tag. Der Asphalt reflektiert noch im samtigen Nässekleid, der Blick nach oben zeigt nur dicke Wolken und als wir ins Freie treten fühlen wir wie frisch es geworden ist. Wenigstens regnet es momentan nicht. Wir nehmen die Asphaltstraße zum Kloster Camaldoli unter die Räder und decken uns am dortigen Brunnen nochmals mit gutem Wasser ein. Nun radeln wir weiter so weit hinauf bis wir zu dem gestrigen GEA-Abzweig kommen. Der Wanderweg  zur Poggio Scali gibt sich heute fangoso, was von Fango kommt, und unsere Antriebsräder öfter ins Leere greifen läßt. Ein schöner Bikerweg, doch heute im Nebelwald will keine rechte Hochstimmung aufkommen. Wir erreichen den höchsten Punkt des Tages unterhalb der Poggio Scali bei ca 1480m. Nur noch gut 50 Hm zu Fuß wären es noch bis hinauf zur aussichtsreichen Anhöhe; die schenken wir uns heute aber, denn wir sind froh, dass wir uns bei der grandiosen Sicht nicht aus den Augen verlieren. Zu dem fängt es nun auch noch an zu regnen und es ist gut, dass wir die Regenklamotten nicht nur umsonst spazieren fahren dürfen,   sonst würden wir sicherlich während der gesamten Reise ob des überflüssigen Ballastes sehr ungehalten sein. So sind wir also sehr zufrieden, dass wir diese heute nicht im Rucksack tragen müssen und im warmen Dress surfen wir durch Wald und Wiesen hinunter zum Passo la Calla. Wir stoßen auf die Staatsstraße und im gespenstischen Nebel kommen wir uns vor wie im falschen Film - kein Auto auf der Straße, kein Mensch weit und breit und die erhoffte Bar entpuppt sich als halbzerfallene Ruine. So zockeln wir weiter aufwärts Richtung Pian Cancelli, der Regen treibt ein gleichmäßiges Spiel, was die wasserdampfdurchlässigen Membranen unserer Bikewear gar nicht lieben und aus Verärgerung ihrem werbegemäßem Auftrag einfach nicht mehr korrekt nachkommen wollen. Unerwartet stoßen wir etwas abseits vom Weg auf das Rifugio La Capanna, leider wieder nicht besetzt, aber wir endecken einen Zettel mit dem Hinweis: `Albergo Granduce en Campigna é aperto`. Beim Studium der Karte stellen wir fest, der Ort Campigna liegt unterhalb vom Passo la Calla auf der anderen Seite der Staatsstraße, also ganz und gar nicht unsere Richtung. Angesichts unserer nässlichen Lage und der Ungewissheit wo wir heute noch ein Quartier finden können, wollen wir 400 Hm und 7 Km opfern, die wir morgen wieder retournieren müssen. Wir rauschen zum Passo zurück und mit klammen Fingern weiter hinunter bis Campigna ins angekündigte Hotel. Trotz unserer wassersprühenden Oberbekleidung werden wir freundlich aufgenommen. Nach Dusche und Cappuccino, beides möglichst heiß, sieht die Welt schon wieder besser aus und auch das Abendmenü im Granduce kommt herzoglich daher und versöhnt mit den kleinen Unannehmlichkeiten des Tages.

Die Route
Höhenmeter: 1000
Kilometer:        32
Fahrzeit:        2:40
 

Km 0: Pensione in Camaldoli.  Von hier fahren wir südwärts weiter  um eine andere Straße zum Eremo Camaldoli hinaufzunehmen. Diese Straße, die nach gut einem Km R abzweigt, ist weniger steil als die Abfahrtsstraße vom Vortag. Am Kloster vorbei (Brunnen zum Wasser tanken) der Straße  weiter nach oben folgen.
Km 10,21 - A16 - 1252m: L Wanderweg Ri Poggio Scali folgen
Km 16,25 - A17 - 1495m: Unterhalb der Anhöhe Poggio Scali. Ein Fußpfad führt in wenigen Minuten ganz hinauf - soll guter Aussichtsplatz sein. Nun biken wir vorwiegend abwärts, zunächst über eine grasige Hochfläche, dann in den Wald hinein.
Km 20,66 - A18 - 1299m: Wir stoßen auf den Passo la Calla und überqueren die Staatsstraße. Ein Rifugio befindet sich gleich gegenüber, (war für uns im Nebel unsichtbar war und wohl auch offen war, wie wir am nächsten Tag sahen). Wir folgen der kleinen Teerstraße hinauf Ri Rifugio Forli, vorbei am Gästehaus Burraia was Mitte Juni auch geschlossen hat  und bleiben immer auf dem Hauptweg bis zum Rifugio La Capanna, das links etwas weg von der Straße liegt, wo wir umkehren wie weiter oben beschrieben und über den Pass zurück und nach Campigna hinunterfahren. Hier zwei Übernachtungsmöglichkeiten: Das Hotel Granduce (Halbpension 50.-- € /Person) und davor ein einfacheres Rifugio. 


Wasser fassen vom Brunnen am Kloster
 


Abzweig zur Poggio Scali
 


Hinein in den Nebel
 


Schön warm und gemütlich nach einer Regenfahrt


weiter ---->
Einleitung 1. Etappe 2. Etappe 3. Etappe 4. Etappe 5. Etappe 6. Etappe 7. Etappe 8. Etappe
9. Etappe 10. Etappe 11. Etappe 12. Etappe 13. Etappe 14. Etappe GPS-Points Gästebuch Email
Home
Bergtouren
Biketouren
Skitouren