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10. Etappe: Riolunato - Rifugio Battisti
In der Früh
schauen wir aus dem Fenster und wieder einmal ist Nieselwetter angesagt.
Wir warten lange auf das Frühstück, der Hotelier hat wohl verschlafen
und schaut noch etwas daneben aus der Wäsche. Später als geplant
sitzen wir im Sattel und radeln den Fluss entlang zurück nach Pievepélago
und biegen später auf die Passstraße zum Passo Radici ab. Wir
kommen durch St. Anna Pélago und sehen ein paar Übernachtungsmöglichkeiten.
Höchst wahrscheinlich wären wir letzte Nacht wohl auch hier untergekommen.
Eintönig und nicht gerade durch das Wetter angetörnt strampeln
wir bergauf so vor uns hin bis uns zwei einheimische Straßenradler
noch in ein lebhaftes Gespräch verwickeln und so etwas Abwechlung
bieten. Am Passo selbst ist es neblig und ungemütlich, so dass wir
in der Bar erst mal einen heißen Cappucino kippen. Bei schönem
Wetter hätten wir gerne noch einen Abstecher zur Alpe San Pelegrino
gemacht, wo das bekannte Mineralwasser herstammt. Aber auch schon neben
der Bar gibt es einen Brunnen, wo wir unsere Flasche mit dem Edelstoff
auffüllen obwohl wir jetzt keinerlei Lust auf einen kalten Umtrunk
verspüren.
Wir verlassen die Teerstraße kurz hinter dem Pass und auf Erdwegen geht es hinunter und wieder hinauf bis zur Foce Giovarello und zum Passo Forbici wo wir uns den Luxus gönnen est wieder mal ein Stück in der falschen Richtung hinunter zu rollen. Nach der Fehlerkorrektur finden wir den richtigen Weg hinunter zur Segheria, einem ehemaligen Sägewerk. Viele Bäche ergießen sich in die Landschaft und man kann sich leicht vorstellen durch was die Sägen angetrieben wurden. Heute gibt es die Möglichkeit hier zu übernachten, für uns ist es aber noch zu früh. Wir biken wieder aufwärts zum Passo Lama Lite und je höher wir kommen und je freier das Gelände wird um so kräftiger bläst der Westwind und zwingt uns schließlich durch Hochgeschwindigkeitsböen zum Absteigen. Vom Pass leicht abwärts schaffen wir es dann noch fahrend zum Rifugio Battisti, das heute, da es Sonntag ist, geöffnet hat, aber am späteren Nachmittag wieder schließen wird. Als Bergfreunde hatten wir uns eigentlich vorgenommen den schönen Gipfel des Monte Prado in dieser herrlichen Bergwelt zu besteigen. Heute allerdings bläst der Wind all zu heftig und die Sicht wird auch immer schlechter. Eine Mitarbeiterin auf der Hütte, die lange in Österreich gearbeitet hat und dem entsprechend gut die deutsche Sprache beherrscht, macht uns für morgen Hoffnung auf besseres Wetter und bietet uns den Notlagerraum zum Übernachten an. Wir nehmen dankend an und kaufen noch die vom Tagesgeschäft übriggebliebenen, frisch zubereiteten Speisen ab, die uns als Abendessen dienen sollen. Zur Pizza und frisch gedünstetem Gemüse mit Pilzen gehört natürlich eine Flasche Rotwein. Auf Grund der niedrigen Temperaturen bietet sich hier eigentlich nur der Lambrusco an. Zum Nachtisch ist Apfelkuchen vorgesehen. Um uns wissen zu lassen, was für eine wilde Region diese Bergwelt hier sei, erzählt die Hüttenassistentin, dass sie im Mai noch mit Ski auf die Hütte gestiegen sind. Vor Juni sollte man also diese Tour nicht in Erwägung ziehen. Nachdem wir unser Quartier bezogen haben, beschließen wir doch noch einen kleinen Ausflug in die Bergwelt zu unternehmen. Ein Kreuz auf grünem Hügel ist unser erstes Ziel, dann wollen wir noch höher hinauf, der Wind wird allerdings so mächtig, dass es uns fast davon bläst. Eine Unterhaltung ist auch nicht mehr möglich und die Körper kühlen aus, so drehen wir bei ca. 2000m um. Als wir zur Hütte zurück kommen ist das Haupthaus schon abgeschlossen, die Hüttencrew ist gegangen und wir machen es uns im Lager gemütlich. Beim leckeren Abendessen bestaunen wir das Sonne-Wolken-Spiel. Dick mit Decken eingehüllt begeben wir uns schließlich zur Ruhe und träumen von einem neuen warmen und sonnigen Tag. Die Route
Km 0: Hotel in Riolunato.
Wir radeln zurück nach Pievepélago und dann R Passo Radici.
Beim Abzweig zum Lago Santo (wo wir gestern hergekommen sind) bleiben wir
geradeaus.
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Alte Steinbrücke zwischen Riolunato und Pievepélago
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